Vorbemerkungen, Organisatorisches:

  • An diesem ‚sprachphilosophischen‘ Klassengespräch sollen alle S teilnehmen und ihre Ideen oder Spekulationen einbringen können. Damit die Jüngeren nicht durch das Mehrwissen der Älteren blockiert werden, wird die Klasse am besten in drei Gruppen (jüngere, mittlere, ältere S) aufgeteilt. Die LP teilt allen zusammen das Thema und einige wichtige Diskussionspunkte mit (siehe unten), anschliessend diskutieren die drei Gruppen für sich. Zum Abschluss stellt jede Gruppe vor, was sie erarbeitet hat. Denkbar ist, dass die LP sich zur Gruppe der jüngeren S setzt, sich dabei aber natürlich sehr zurückhaltend verhält.
  • Die Aufträge an die Gruppen können vom Anspruchsniveau her differenziert werden; desgleichen die Ansprüche an die Präsentation (einfaches Vortragen; Gestaltung eines Posters mit ‚Thesen‘).
  • Denkbar ist auch, dass die mittleren und grösseren S schriftlich auf die Fragen reagieren und dass diese Texte anschliessend vorgelesen und diskutiert werden.
  • Bezüge zur Sprachsituation des Landes, in dem die S leben, sind selbstverständlich möglich und sinnvoll.

Ablauf:

  • Die LP informiert: «Unser Thema heute ist: Warum gibt es in unserer Sprache überhaupt verschiedene Dialekte/Mundarten, und warum haben wir daneben auch noch eine Standardsprache? Diesen Fragen wollen wir in drei Gruppen nachgehen.» Das Thema wird an der Wandtafel festgehalten.
  • Auftrag: «Diskutiert der Reihe nach die folgenden Fragen!» (Die Fragen stehen an der Wandtafel oder werden als Kopie abgegeben.)
    • Was könnte es für Gründe geben, dass unsere Sprache, je nach Region, in vielen verschiedenen Dialekten und Mundarten gesprochen wird?
    • Wie kommt es, dass wir neben den Dialekten auch eine Standardsprache haben? Wie ist diese wohl entstanden; wer hat sie ‚erfunden‘ und ihre Regeln festgelegt?
    • Was ist der Nutzen und Vorteil der Standardsprache?
    • Gibt es auch Probleme in Zusammenhang mit der Standardsprache?
    • Was ist der Nutzen und Vorteil der Dialekte/Mundarten?
    • Was könnte bei den Dialekten problematisch sein?
  • Auftrag: «Haltet eure Ideen in ein paar Stichworten fest, so dass ihr nachher den anderen S eure Vermutungen mitteilen könnt.»
  • Abschliessend präsentieren und diskutieren die drei Gruppen ihre Ergebnisse.
  • Produktiv ist auch die Frage: «Wie ist die sprachliche Situation des Landes, in dem ihr jetzt wohnt? Was wisst ihr über Dialekte und Standard in diesem Land?»

Vertiefung (vor allem für die Klassen 7–9):

  • Als Hausaufgabe informieren sich die sprachlich fortgeschrittenen S im Internet über die Geschichte unserer Sprache und bereiten kurze Vorträge oder Präsentationen vor. Impulse hierzu (auf verschiedene Zweier- oder Dreiergruppen aufteilen):Sprachgeschichtliches:
    • Sucht im Internet oder in Büchern Informationen zur Geschichte unserer Sprache und ihrer Verbreitung früher und heute; gestaltet eine kleine Präsentation!
    • Sucht im Internet oder in Büchern Beispiele von ganz frühen (oder von den ersten) Texten in unserer Sprache; gestaltet eine kleine Präsentation!

Zu unserer Standardsprache:

    • Sucht im Internet oder in Büchern Informationen zur Geschichte unserer Standardsprache! Wann wurde sie in der heutigen Form geregelt, welche Institutionen/Personen/Instanzen waren dabei beteiligt, welches waren die wichtigsten Regelungen?
    • Informiert euch: Gibt es ein offizielles Regelwerk für die Grammatik unserer Standardsprache? Ist auch unsere Rechtschreibung offiziell geregelt, gibt es hierfür ein Nachschlagewerk in der Art des Duden im Deutschen?
    • Recherchiert: Welche Websites im Internet geben uns Auskunft in sprachlichen und rechtschriftlichen Fragen zu unserer Standardsprache; wo finden wir Informationen zur Geschichte und Verbreitung unserer Sprache und zu ihren Dialekten? Macht eine Liste mit Links.

  • Präsentation der Ergebnisse in Form von Kurzvorträgen (5–10 Min.).

Inhaltsverzeichnis