Vorbemerkung

Der primäre Kontext der folgenden Übungen ist die Einführung eines bestimmten Lautes im Rahmen der Alphabetisierung in der Erstsprache (Ende 1. oder anfangs 2. Klasse). Parallel zum Schriftbild soll natürlich auch die korrekte Aussprache geübt werden. Denkbar ist allerdings, manche Ausspracheübungen schon im Kindergarten durchzuführen, oder aber sie auch in den oberen Klassen zu wiederholen, wenn noch diesbezügliche Unsicherheiten bestehen.


a) Nachsprechübungen

  • Die LP hat eine Liste mit Wörtern vor sich (oder im Kopf), in denen der betreffende Laut vorkommt. Sie sitzt mit einem oder mehreren S zusammen und sagt ihnen die Wörter deutlich vor. Die S sprechen die Wörter deutlich nach (nicht im Chor, sondern ein Kind nach dem andern).
  • Variante: Die Rolle der LP kann gut von einem älteren Kind, dessen Aussprache tadellos ist, übernommen werden.

b) Übungen mit dem Taschenspiegel

  • Zur Bewusstmachung, wie manche Laute gebildet werden müssen, kann ein Taschenspiegel helfen. Nachdem die LP deutlich vorgemacht hat, wie die Mundstellung z. B. beim /m/ und beim /n/ sein muss, probieren die S die Artikulation und kontrollieren sich dabei selbst mit einem Taschenspiegel. Diese Übung eignet sich gut auch für die Partnerarbeit mit einem älteren Kind.
  • Bei manchen Lauten gibt diese Übung nichts her (z. B. /d/ – /t/). Dafür kann es hier helfen, mit der Hand den unterschiedlich starken Luftaus- stoß zu fühlen (mehr Luft bei /p/ als bei /b/ etc.)

c) Akustische Identifikations- und Unterscheidungsübungen

  • Identifikationsübungen: Die LP (oder ein sprachsicheres älteres Kind) hat Listen mit Wörtern vor sich, in denen der betreffende Laut vorkommt resp. nicht vorkommt. Sie liest die Wörter vor. Bei den Wörtern, die den gesuchten Laut enthalten, heben die S die Hand, bei den anderen nicht.
  • Unterscheidungsübungen (z. B. b – p; d – t; ć – č): Ein Teil der Wörter enthält den einen der zwei zu unterscheidenden Laute (z. B. /b/), ein Teil den anderen (z. B. /p/). Die S geben entsprechend ein Signal (z. B. indem sie die linke oder rechte Hand heben oder ein Buchstabenkärtchen mit b resp. mit p hochhalten).

d) Übungen mit Bildern

(Analog zu Übung c)

  • Identifikationsübungen: Die S erhalten ein Blatt mit vielen Bildchen von Objekten, die den Laut, um den es geht, enthalten oder aber nicht enthalten. Sie müssen alle Objekte umkreisen, die den gesuchten Laut enthalten. Abschließend sollen sie die Wörter deutlich aussprechen.
  • Unterscheidungsübungen (z. B. b – p; d – t; ć – č): Ein Teil der abgebildeten Objekte enthält den einen der zwei zu unterscheidenden Laute (z. B. /b/), ein Teil den anderen (z. B. /p/). Die S umkreisen die Bildchen mit dem einen Laut rot, die mit dem andern blau. Abschließend sprechen sie die Wörter deutlich aus.
  • Variation: Die S sitzen im Kreis zusammen. In der Mitte liegen am Boden zwei Blätter; auf dem einen steht z. B. «D, d», auf dem anderen «T, t». Jedes Kind erhält 5–7 Kärtchen mit Bildern. Der Reihe nach zeigen die S je ein Kärtchen. Wenn dieses einen der gesuchten Laute enthält, dürfen sie es auf das betreffende Blatt legen, ansonsten legen sie es auf ein leeres Blatt. (Bildkärtchen kann man entweder kaufen oder selbst herstellen; hierbei können ältere Schüler/innen mithelfen.)

e) Ankreuzen An-, In- oder Endlaut

  • Die S erhalten ein Blatt mit z. B. 12 Bildchen von Objekten. Bei einem Teil der abgebildeten Objekte steht der Laut, um den es geht, am Anfang, bei einem Teil in der Mitte, bei einem Teil am Schluss. Unter jedem Bildchen gibt es drei Felder. In diesen muss angekreuzt werden, ob der gesuchte Laut am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wortes steht (siehe Illustration).

 


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