Ablauf:

  • Die LP erzählt den S eine kurze Geschichte. Sie achtet dabei darauf, dass sie die Erzähltipps (siehe die folgende Seite) gut umsetzt und betont. (Variante: Die LP erzählt die Geschichte zuerst langweilig und monoton, anschließend lebendig und anschaulich.)
  • Die S hören aufmerksam zu. Im anschließenden Gespräch wird diskutiert, wie man etwas erzählen muss, damit es für die Zuhörenden anschaulich und interessant klingt. Dabei sollen die einzelnen Punkte gerade auch praktisch ausprobiert werden.
  • Gemeinsam werden die Punkte in Form einer Liste «Tipps für anschauliches Erzählen» zusammengestellt und schriftlich festgehalten (Beispiele siehe nächste Seite).
  • Zur praktischen Anwendung (evtl. in einer späteren Lektion) überlegt sich jedes Kind eine Episode oder Geschichte, die es unter Beachtung der Tipps vortragen möchte (Variante: Zweiergruppen; dies erlaubt Dialogisierungen). Vgl. hierzu auch die Nummern 23 (Alltagserzählungen), 24 (Persönliches Erzählen) und 25 (Gestaltendes Erzählen).
  • Sinnvoll ist es, als kurze schriftliche Vorbereitung Stichworte zum roten Faden der Erzählung zu notieren. Wer will, kann auch die ganze Geschichte aufschreiben und diesen Text als Grundlage fürs nachfolgende Üben nehmen.
  • Mit Hilfe der LP werden sprachliche Fragen und Probleme geklärt. Vielleicht hilft die LP auch mit guten Beispielen für abwechslungsreiche Satzanfänge etc.
  • Nun beginnen die S das Erzählen zu üben. Dafür wählen sie je zwei oder drei Tipps aus, auf die sie ganz besonders achten möchten.
  • Hat jedes Kind die Erzählung zwei-, dreimal für sich geübt, sucht es sich einen Partner und trägt diesem die Geschichte vor. Das Feedback hilft, den Vortrag weiter zu verbessern.
  • Der endgültige Vortrag findet entweder vor der ganzen Klasse oder innerhalb der Stufengruppe statt. Die anderen S hören aufmerksam zu und geben anschließend ein kriterienorientiertes Feedback, das sich auf die Einhaltung der Erzähl-Tipps bezieht.
  • In die Besprechung sollen unbedingt auch sprachliche Aspekte einfließen: Was war schwierig in der Erstsprache; was (und wie) müssten wir noch dazulernen?

Hinweise:

  • Die Übung ist für gehemmtere S und für solche mit schwachen Kompetenzen in der Erstsprache möglicherweise sehr anspruchsvoll. In solchen Fällen müssen die Lehrperson oder ein sprachstarkes älteres Kind unbedingt Unterstützung bieten. Übungen der genannten Art sind allerdings gerade für schwächere S ausgesprochen lehr- und hilfreich; Misserfolgserlebnisse müssen also mit allen Mitteln vermieden werden.
  • Zusätzliche Motivation zum guten Erzählen kann dadurch entstehen, dass man mit der Klasse oder Stufengruppe abmacht, die Erzählungen aufzunehmen und sie als CD oder MP3-Dateien zur Verfügung zu stellen. Wenn man zudem ein gemeinsames Thema der Erzählungen wählt (z. B. Ferienabenteuer aus dem Herkunftsland), entsteht dadurch eine thematisch kohärente, attraktive Audio-Sammlung.
  • Vgl. auch Nr. 10 (Sich auf ein Gespräch vorbereiten), wo ähnliche Ziele mit Bezug auf dialogische Kommunikationssituationen angesteuert werden, wie auch die Nummern 25 (Gestaltendes Erzählen), 29 (Das Vorlesen und Rezitieren üben) und 30 (Das Vortragen vorbereiten).e particularly instructive and helpful for weaker students; disappointing experiences must therefore be avoided with all means.


Erzähl-Tipps

  • Sprich laut und deutlich, so dass dich alle verstehen!
  • Setze deine Stimme bewusst ein: laut und leise, drohend, freundlich, traurig, fröhlich …
  • Setze auch deine Mimik und Gestik ein: Mach ein böses, müdes, fröhliches Gesicht; bewege deinen Körper passend zur Handlung.
  • Nimm immer wieder Augenkontakt mit deinem Publikum auf; stelle dem Publikum auch manchmal eine Frage.
  • Beschreibe die Personen und Tiere, die in deiner Erzählung vorkommen, genau und anschaulich. Wie sehen sie aus, was für einen Eindruck machen sie?
  • Beschreibe auch die Orte, die in deiner Erzählung vorkommen, genau und anschaulich. Was gibt es hier zu sehen, zu hören und zu riechen, wie ist die Stimmung?

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