Ablauf:

  • Die LP schildert eine Situation, die ein gewisses Konflikt-, Diskussions- oder Spannungspotenzial hat. Beispiele:
    a) In der Schule: Zwei S haben Streit, weil der eine unabsichtlich einen Bleistift zerbrochen hat, der dem anderen gehört.
    b) In der Freizeit: Zwei einheimische Kinder oder Jugendliche verspotten zwei zugezogene.
    c) In den Ferien im Herkunftsland: Zwei Jugendliche, die dort leben, machen sich über eine Jugendliche lustig, die dort ihre Ferien verbringt.
    d) Beim Abendessen zu Hause: Das Kind möchte etwas haben/tun, was die Eltern keinesfalls wollen (z. B. einen Hund oder in die Disco gehen).
  • Gruppen- oder Klassendiskussion zur Frage, wie die S in dieser Situation reagieren würden. Mögliche Fragen und Impulse: Wie würdest du dich in dieser Situation fühlen? Welche Gedanken hättest du? Wie würdest du dich konkret verhalten? Was für realistische Lösungen gibt es?
  • Evtl. Runde zu den sprachlichen Mitteln, siehe nächste Seite bei «Bemerkungen».
  • Kurze Diskussion, auf welche Kriterien bei den einzelnen Darbietungen geachtet werden soll (z. B. Plausibilität der Lösung; Qualität der Sprache; Verständlichkeit etc.). Die Kriterien sollen transparent und allen S bekannt sein. Zur Arbeit mit Kriterienrastern, die sich hier gut eignet, vgl. Kap. 4c in der Einleitung.
  • Die S werden in Gruppen aufgeteilt (oder bilden selbstständig Gruppen). Sie haben 10–15 Min. Zeit, ihre Darbietung vorzubereiten. Diese soll höchstens 5–8 Min. dauern.
  • Die Gruppen spielen ihre Lösungen vor. Nach jeder Präsentation (oder, bei wenigen Gruppen: am Schluss) erfolgt das kriterienorientierte Feedback der anderen S.

Varianten:

  • Als Einstieg und Spielvorgabe kann statt einer Erzählung auch ein Bild dienen, das eine spannungsgeladene Situation darstellt.
  • Ausgangssituationen können selbstverständlich auch von den S ange- regt werden.

Bemerkungen:

  • Je nach Thema kann es sinnvoll sein, im Anschluss an die Diskussion des Inhalts eine Runde zu den sprachlichen Mitteln zu organisieren, die für die betreffende Szene gebraucht werden. Dabei kann es um themenspezifischen Wortschatz oder um allgemeinere Redemittel gehen, die beim Argumentieren nützlich sind. Vgl. hierzu Kap. 2c in der Einleitung.
  • Spielvorgaben, bei denen es um die Lösung eines Konflikts geht, fördern in besonderem Maße die Sozialkompetenz; vgl. hierzu in Heft 4 «Förderung der interkulturellen Kompetenz» die Nummern 1.5, 2.6, 4.7, 5.2, 5.5, 5.7 und 6.7.

Inhaltsverzeichnis