Auf die Kompetenzorientierung als wichtiges Prinzip der aktuellen Pädagogik gehen im Handbuch «Grundlagen und Hintergründe» die Kapitel 2, 5 und 9 ausführlich ein. Für das Thema des vorliegenden Hefts sind vor allem drei Kompetenzen von zentraler Bedeutung:


a) Die Wahrnehmungskompetenz, hier erweitert um die Anerkennungskompetenz: Dabei geht es um die kognitive Entwicklung der sinnlich-emotionalen Fähigkeit, Außenwelt und Innenwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen, innere Bilder zu entwickeln und sich selbst als Teil von Kommunikationsprozessen wahrzunehmen. Die Lernenden werden mit ihren Gefühlswelten und Aneignungsformen ernst genommen und anerkannt.


b) Bei der Reflexionskompetenz geht es um die Entwicklung der kognitiven Fähigkeit, mit Hilfe der Sprache bzw. abstrahierender Begriffe immer größere Zusammenhänge herzustellen, zu thematisieren und zu reflektieren.


c) Bei der (kommunikativen) Handlungskompetenz geht es darum, Wahrgenommenes und Reflektiertes durch das kommunikative Handeln in der eigenen Lebenswelt zum Ausdruck zu bringen. Dadurch kann das Individuum auf seine Lebenswelt einwirken und neue Formen des Ausdrucks und neue Perspektiven des Handelns entwickeln.


Nach Holzbrecher (1999; siehe «Beigezogene Literatur») geht es bei den interkulturellen Kompetenzen darum, die Subjektebene mit der lebensweltlichen und gesellschaftlichen Ebene zu verknüpfen, damit Kinder und Jugendliche die Erfahrung der Selbstwirksamkeit machen können. Erst diese vierte Kategorie ermöglicht es, neue Wahrnehmungs-, Reflexions- und Handlungsmuster zu entwickeln.


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