Hinweis:

Quelle: Schilling, Dianne (1993): Miteinander klarkommen. Toleranz, Respekt und Kooperation trainieren. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.


Ablauf:

  • Es werden Gruppen von 6 bis 12 S gebildet. Jede/r Schüler/in erhält einen Stab oder Ast. Die LP erklärt, dass die Stäbe die S selbst darstellen und dass diese sich vorstellen sollen, die Stäbe hätten all die Stärken, Verletzlichkeiten und Gefühle, die sie selbst als Individuen auch haben. Sie erläutert, dass der Druck und der Stress, den Menschen in ihrem Leben erfahren, dazu führen kann, dass diese sich verbiegen und manchmal sogar zerbrechen. Dies soll nun praktisch veranschaulicht werden, indem die S ihre Stäbe zerbrechen.
  • Wenn alle S ihre Stäbe zerbrochen haben, bittet die LP einzelne zu zeigen und zu berichten, wie viel Druck hierfür nötig war – sehr wenig, mittel oder extrem viel. Es wird sich zeigen, dass manche ihren Stab ganz leicht zerbrechen konnten, während andere sich mehr anstrengen mussten.

  • Im Gespräch wird geklärt, dass – so wie die Stäbe – auch die Menschen dem Druck, den das Leben mit sich bringt, in unterschiedlichem Maße widerstehen können. Wie viel Stress jemand aushält, hängt stark davon ab, wie effektiv er oder sie mit Belastungen umgehen kann. Auch die stärkste Person kann zerbrechen, wenn der Druck zu groß wird.
  • Nun werden die restlichen Stäbe oder Äste und dazu je ein Etikett verteilt. Alle schreiben ihren Namen auf ihre Etikette und befestigen diese an ihrem Stab. Die Stäbe werden eingesammelt und zu einem Bündel zusammengebunden. Jetzt fordert die LP verschiedene S auf, ein solches Bündel mit bloßen Händen zu zerbrechen. Es zeigt sich, dass auch sehr kräftige Personen größte Schwierigkeiten mit dieser Aufgabe hätten.
  • Impulse für die abschließende Reflexion und Diskussion mit der Klasse:
    • Was hat diese Übung mit uns zu tun, welche Parallelen könnte man ziehen?
    • Was ist der Unterschied zwischen persönlicher Identität und Gruppenidentität?
    • Welche Vorteile hat das Arbeiten in Gruppen?
    • Was passiert mit der individuellen Identität, wenn eine Person Mitglied einer Gruppe wird?
    • Wann und in welchen Bereichen kann einem eine Gruppe helfen, mit den Schwierigkeiten des Lebens fertigzuwerden und eine Aufgabe zu bewältigen; wann und inwiefern nicht?

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