Bei der Erweiterungsprobe geht es darum, einen Satz um zusätzliche Elemente (Adjektive, Satzglieder, Nebensätze) zu erweitern: «Die Frau singt» → «Die junge, gutgekleidete Frau, die in Rom als Sängerin ausgebildet wurde, singt im prächtig geschmückten Konzertsaal wunderschöne Lieder». Bei der Weglassprobe müssen, umgekehrt, alle Elemente gestrichen werden, bis der Kern des Satzes übrigbleibt: «Ein brauner, rauhaariger Hund, der seinem Besitzer entflohen ist, frisst einen großen Knochen» g «Ein Hund frisst».

Bei der Arbeit mit der Erweiterungs- und Weglassprobe entwickeln die S auf spielerische Weise ihr Gefühl für sprachliche und stilistische Möglichkeiten auf der Ebene des Satzes.

Varianten:

  • Die LP spielt zuerst ein oder mehrere Beispiele mit der Klasse/Gruppe durch. Anschließend erhält jede/r S (oder je zwei S) einen kurzen Satz und ein paar Papierstreifen, auf denen er/sie eine möglichst lange Version schreiben soll (Erweiterungsprobe).
  • Die LP gibt einen kurzen Satz in die Klasse, z. B. «Der Hund bellt.» Jede/r S muss den Satz um ein Element (Adjektiv, Satzglied, Teilsatz) erweitern: «Der hungrige Hund bellt», «Der hungrige Hund bellt den ganzen Tag», «Der hungrige Hund bellt den ganzen Tag, weil er Hunger hat» etc. Zuerst mündlich, anschließend schriftlich durchspielen.
  • Für die Weglassprobe können Sätze aus Erzählungen etc. gewählt werden, aus denen alles nicht zwingend Nötige weggestrichen werden soll.
  • Die Erweiterungsprobe kann auch auf einen ganzen Text ausgedehnt werden, der aus lauter kurzen Sätzen besteht. Auftrag: Den Text auf mindestens das doppelte Volumen ausbauen.

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