Wenn man vor bestimmten Schreibanlässen oder -aufträgen mit den Schüler/innen nicht nur einzelne Wörter, sondern erweiterte sprachliche Elemente mündlich zusammenträgt und aufschreibt, kann diese Liste einen wertvollen Beitrag zum Ausbau der Ausdruckskompetenz leisten. Dieses Verfahren ist vor allem vom mündlichen Unterricht her bekannt (z. B. Redemittel vor einer Diskussion zusammentragen). Es bewährt sich aber ebenso gut in Zusammenhang mit Schreibanlässen. Die Auswahl der sprachlichen Elemente hängt vom Schreibanlass ab, wie die folgenden Beispiele zeigen:

  • Vor einem Bericht über ein Erlebnis (Ferien, Ausflug, Abenteuer etc.): verschiedene Satzanfänge finden und auflisten, um das stereotype «und dann» zu vermeiden:

    Gut ist, vor dem Schreiben eine mündliche Vorübung zu einem konkreten Beispiel zu machen. Für den Schreibanlass selbst erhalten die S den Auftrag, mindestens drei Satzanfänge aus der Liste zu verwenden.
  • Vor einer (Bild- oder Landschafts-) Beschreibung: entweder Ortsbestimmungen (evtl. mit den korrekten Präpositionen) zusammentragen («Vor dem Haus steht …», «Im Hintergrund sehe ich …», «Oberhalb des Berges …») oder Möglichkeiten notieren, seine Gefühle auszudrücken («Mir gefällt besonders …», «Ich finde schön, dass …», «Ich begreife nicht ganz, warum», «Ich könnte mir vorstellen, dass der Künstler …» etc.).
  • Vor einem Text, in dem z. B. die Vor- und Nachteile des Lebens in der Migration bedacht werden sollen: Wendungen zum Ausdruck der eigenen Meinung zusammentragen, ein breiteres Spektrum als bloß «Ich finde …» erarbeiten: «Ich denke, dass …», «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass …», «Meiner Ansicht nach», «Mein Standpunkt ist …», «Ich bin überzeugt, dass …», «Ich bezweifle, ob …» etc. Auch hier ist es empfehlenswert, zuerst in einer mündlichen Diskussion Beispiele durchzuspielen und dann den Auftrag zu erteilen, beim Schreiben mindestens drei Wendungen aus der Liste zu verwenden.

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