Gemeinsam schreiben: Reihum-, Fortsetzungs-, Ketten- oder Falt-geschichten

Ablauf:

Das Grundmuster ist folgendes:

a) Jede/r S erhält einen Satz oder einen kleinen Abschnitt als Beginn einer Geschichte oder schreibt selbst einen solchen Anfang oben auf ein Blatt.

b) Dann gibt er/sie das Blatt dem/der S rechts weiter. Diese/r liest, was schon da steht, und schreibt die Geschichte weiter (einen oder zwei Sätze). Dann gibt er/sie das Blatt ebenfalls nach rechts weiter.

c) Sobald alle Blätter einmal durch die ganze Klasse oder Gruppe gegangen sind, ist die Übung fertig.

d) Am Schluss werden die Geschichten vorgelesen und/oder aufgehängt.


Bemerkungen:

  • Sinnvoll ist, gegen Ende der Sequenz (wenn alle Blätter bald durch die ganze Klasse gegangen sind) darauf hinzuweisen, dass die letzten zwei, drei Sätze nun auf einen Abschluss hinsteuern sollen, so dass die Geschichte nicht einfach abrupt endet.
  • Vor allem für jüngere Kinder ist es sinnvoll, zuerst mündliche Reihengeschichten zu erfinden; vgl. hierzu oben Nr. 1: Vorübung.
  • Mit Korrekturen soll die LP behutsam umgehen, um die Schreibmotivation nicht zu beeinträchtigen. Sie soll sich aber die Texte sehr wohl ansehen, weil diese vielleicht Hinweise auf aktuelle Förderbereiche geben, in denen viele S noch Fehler machen.

Varianten:

  1. Statt mit der ganzen Klasse kann die Übung, wenn sie gut eingeführt ist, auch von nur einer oder zwei Stufengruppen durchgeführt werden.
  2. Gut denkbar ist, dass Gruppen von 3–4 Kindern gebildet werden, die je eine Kettengeschichte schreiben. Die Blätter zirkulieren in diesem Fall natürlich mehr als einmal durch die Gruppe.
  3. Denkbar ist auch, dass nur ein Blatt zirkuliert. Parallel zum übrigen Unterricht entsteht auf diesem dann eine Geschichte, die zum Schluss vorgelesen wird.
  4. Faltgeschichte: Statt dass man lesen kann, was schon geschrieben wurde, muss das Blatt vor dem Weitergeben so gefaltet werden,
    dass man nur den letzten Satz sieht, nicht aber die Sätze weiter oben. Damit entsteht für das abschließende Vorlesen ein Text, der mehr Spannung und Überra-schung bringt.
  5. Wort für Wort: Dies ist eine Variante für kleinere Gruppen mit jüngeren S. Statt satzweise (1–2 Sätze) kann man auch wortweise vorgehen: Am Anfang stehen lange Papierstreifen (A 3 quer in 4–5 Streifen zerschnitten), auf denen je ein Wort als Satzanfang steht (oder geschrieben wird). Jede/r S schreibt nun immer nur ein Wort (oder maximal drei Wörter) dazu und gibt den Streifen dann weiter. Es entstehen Streifen mit Sätzen.

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