Wichtige Beiträge zur Entwicklung und Schulung des Satzgefühls und des syntaktischen Repertoires leisten die in Nr. 17 (Anregungen zum Stil) beschriebenen Übungen und Experimente.
Speziell für jüngere Schüler/innen (1.–2. Klasse) eignen sich zum entdeckenden, handelnden Aufbau des Satzgefühls folgende Übungen (das Material dazu bereiten die LP oder ältere S vor):

  • Die LP schreibt einfache Sätze auf Streifen und zerschneidet diese dann nicht wort-, sondern satzgliedweise. Die zusammengehörenden Kärtchen werden mit einer Büroklammer zusammengehalten. Die S erhalten (allein oder zu zweit) ein oder mehrere Kärtchen-Sets und müssen diese zu funktionierenden Sätzen zusammensetzen (und evtl. abschreiben). Beispiel:

    Manchmal sind auch mehrere Lösungen möglich, über diese muss unbedingt diskutiert werden (Sprachgefühl!). Beispiel:
  • Die S erhalten (allein oder zu zweit) drei Listen: 1.) mit 10–12 Nomen (Subjekt), 2.) mit 10–12 Verben, 3.) mit 10–12 Akkusativobjekten und/oder Orts- oder Zeitbestimmungen:

Die S verschieben die drei Listen gegeneinander und schreiben alle Sätze auf, die einen Sinn ergeben. Variante: Die Listen werden nebeneinander um eine leere WC-Papierrolle gelegt und mit Klebstreifen befestigt. Indem man die Streifen gegeneinander verschiebt, kann man mit diesem «Satzcomputer» sinnvolle und sinnlose Sätze generieren.

  • Für ältere S lassen sich die oben beschriebenen Übungen ausbauen, indem zusätzliche Satzglieder (Dativobjekt; Orts- und Zeitbestimmung, evtl. weitere) dazugenommen werden.

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